Die Rolex Warteliste 2024: Sind das die neuen Wartezeiten?

Wer sich auch nur ansatzweise mit dem Markt für Uhren beschäftigt, der wird schnell feststellen: Im Jahr 2024 dürfte es turbulent werden. Nicht unbedingt die neuen Uhrentrends 2024 sind es, die das neue Jahr spannend werden lassen, sondern viel eher die Gesamtsituation auf dem Markt für Luxusuhren. Die aktuelle Entwicklung von steigendem Angebot und fallenden Preisen dürfte auch an Rolex nicht spurlos vorbeigehen.

In den letzten beiden Jahren haben sich die Preise für gebrauchte Luxusuhren großflächig reduziert. Dem rapiden Anstieg der Preise von 2017 an wurde durch Ukrainekrieg und Inflation, sowie dem Verfall der Kryptowährungen ein Ende bereitet. Mehr Angebot auf dem Sekundärmarkt bedeutet daher zwangsläufig fallende Preise – viele Uhrenhändler waren zu üppig mit Ware ausgestattet, die sie zu teuer eingekauft hatten.

Die große Frage, die sich Uhrenfans daher jetzt stellen müssen, ist: Wie wird die Rolex Warteliste 2024 aussehen – gibt es Submariner & Co. jetzt plötzlich wieder zum Listenpreis? Und hat die Daytona auch künftig eine Warteliste von vielen Jahren? In diesem Beitrag im Uhrenmagazin wollen wir diese Frage im Detail nachgehen.

Rolex Submariner Warteliste 2024

Die Submariner ist DIE Rolex Uhr schlechthin: Automatikaufzug, bis 300 m wasserdicht, sportliches Erscheinungsbild, dezenter Klassiker. Die 1953 eingeführte Rolex Taucheruhr ist das Aushängeschild der Marke und erfreut sich seit vielen Jahren größter Beliebtheit. Selbst Menschen, die mit Uhren ansonsten nicht viel am Hut haben, erkennen die Rolex Submariner – ob das nun gut oder schlecht ist, muss der jeweilige Uhrenträger selbst entscheiden.

Im Jahr 2023 hatte die Submariner immer noch eine durchaus stattliche Warteliste von rund einem Jahr oder sogar noch länger. Je nach Käuferhistorie konnte der Kunde auch schon etwas früher mit der Uhr rechnen, unter mehreren Monaten war jedoch selten etwas zu machen. Das dürfte sich im Jahr 2024 ändern! Die gestiegenen Produktionsvolumina bei Rolex dürften vor allem der Submariner zugute kommen.

Der gefallene Marktpreis der Uhr hat dazu geführt, dass deutlich weniger Marge beim Verkauf einer neuen Uhr an einen Grauhändler zu erzielen ist. Neue Modelle im Full Set können aktuell zum Teil schon für 12.500 bis 13.000 Euro erstanden werden. Das bedeutet: Immer mehr „Flipper“ lehnen angebotene Uhren beim Juwelier ab, weil sich damit kein schneller Gewinn erzielen lässt.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Warteliste. Wenn mehr „echte“ Kunden, die die Uhr wirklich wollen, um sie zu tragen, ihre Uhren vom Konzessionär bekommen, wird die sinkende Nachfrage schneller gestillt. Wer sich für eine Rolex Submariner interessiert, der sollte also jetzt zuschlagen und könnte dann schon in einigen Monaten die neue Uhr angeboten bekommen.

Die Rolex Daytona Warteliste 2024

Die Rolex Cosmograph Daytona ist nach wie vor die wohl beliebteste Uhr im gesamten Sortiment der Schweizer Marke mit der Krone. Zwar sah es kurzfristig so aus, als könnte die neue Linkshänder-Version der GMT-Master II mit dem Spitznamen „Sprite“ den einzigen Rolex Chronographen überholen, mittlerweile haben sich die Preise für die Rolex Sprite aber wieder normalisiert, während die Daytona immer noch rund das Doppelte ihres Listenpreises kostet.

Insbesondere was die Daytona angeht, ist wohl nicht damit zu rechnen, dass auf absehbare Zeit die Wartezeit für diese Rolex sinken wird. Das liegt vor allem am überaus beschaulichen Angebot: Selbst größere Juweliere bekommen nur wenige Modelle der Daytona. Stahluhren sind dabei besonders gefragt, während Modelle aus Gelb- oder Weißgold deutlich unbeliebter sind – aber selbst diese haben um Teil jahrelange Wartezeiten.

In der Praxis kommt es gerade bei der Daytona Wartezeit darauf an, eine möglichst ausführliche Käuferhistorie beim Konzessionär zu haben. Nicht nur Rolex Stahlmodelle, sondern auch Schmuck sollten im Kundenkonto zu finden sein. Wer diese Tortur nicht über sich ergehen lassen möchte, der muss wohl oder übel auf den deutlich teureren Gebrauchtmarkt ausweichen und beim Grauhändler kaufen. Eine Panda-Daytona schlägt allerdings immer noch mit rund 25.000 Euro zu Buche.

Die neue Warteliste für GMT-Master, Explorer & Co.

Wenn man von den sehr beliebten Modellen Submariner und Daytona absieht, ist die GMT Master II ebenfalls eine der wohl beliebtesten Rolex Uhren überhaupt. Egal welche Ausführung von dieser Uhr man an welchem Armband möchte: Ohne eine mehrmonatige, teilweise eher mehrjährige Wartezeit kann man sich eine solche Uhr getrost abschminken. Gerade die „Batman“ und die „Pepsi“ am Jubilee-Armband sind äußerst gefragte Modelle. Von der „Sprite“ braucht man hier gar nicht erst zu sprechen.

Gleichzeitig ist noch nicht klar, wie sich die Warteliste für die GMT Master II von Rolex im Jahr 2024 entwickeln wird. Da die GMT Master ursprünglich 1954 eingeführt wurde, markiert das Jahr 2024 wieder ein rundes Jubiläum für diese Uhr, nämlich 70 Jahre GMT Master. Mit einer deutlichen Veränderung beim Modell ist zwar nicht zu rechnen, die ein oder andere Neuerung könnte aber durchaus ins Haus stehen und die Wartezeiten noch einmal kräftig durchschütteln.

Wer nicht auf eine neue Rolex GMT Master II festgelegt ist, der kann jedoch auch guten Gewissens zu einer gebrauchten Uhr kaufen. Ältere GMT Master Modelle, etwa die Referenz 16710, bieten ein hervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnis ohne nervige Warteliste beim Juwelier. Wer sichergehen möchte, dass es sich bei der neuen Uhr auch wirklich um einen echten Rolex Zeitmesser handelt, der kann die Uhr auch einfach über ein „Certified Pre-Owned“ Programm eines bekannten Juweliers erwerben.

Wie geht es mit der Rolex Warteliste weiter?

Wer darauf spekuliert, dass ihm im Jahr 2024 von seinem Konzessionär die gewünschte und heiß begehrte Stahl Rolex zum Listenpreis angeboten wird, der kann hoffen: Die Wartezeiten dürften quer über (fast) alle Modellvarianten nach unten gehen. Eine Situation wie vor 2017, als man Sportuhren von Rolex noch mit Rabatt vom Grauhändler kaufen konnte, ist aber noch nicht einmal ansatzweise abzusehen. Darauf sollten Sammler und Uhrenfans lieber nicht spekulieren.

Ein Punkt, der bei dieser Gesamtbetrachtung häufig unerwähnt bleibt, ist die Frage: Wie wird sich der Kauf von Bucherer durch Rolex auswirken? Man kann kaum absehen, welche Auswirkungen dieser historische Deal auf den Markt haben wird. Am Tagesgeschäft der großen Juwelierkette soll sich allerdings zunächst einmal nichts ändern.

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