Diese Geheimtipps dürfen in keiner Uhrensammlung fehlen

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Wer sich einen echten Uhrensammler nennt, der hat meist nicht nur zwei oder drei Uhren – sondern noch viel mehr. Das ist im Einsteigersegment auch nicht wirklich schwer, da etwa Seiko Automatikuhren mit Manufakturwerk oft nur 200 bis 300 Euro kosten. Wer jedoch ausschließlich Luxusuhren sammelt, der kommt schnell an die Grenze der finanziellen Leistungsfähigkeit. Je nachdem, wie man eine Luxusuhr definiert, kostet eine ansprechende Sammlung schnell 50.000 Euro oder sogar noch mehr.

Dabei muss es nicht unbedingt immer eine Rolex sein. Je größer die Beliebtheit der Marke mit der Krone scheint, desto eher fühlen sich gerade erfahrene Sammler wieder zu anderen Marken hingezogen. Von Omega über Breitling und Panerai bis hin zu IWC und Zenith: Es gibt eine ganze Reihe an Luxusuhr Geheimtipps, die nur darauf warten, von passionierten Sammlern entdeckt zu werden.

Wer auf dem Gebrauchtmarkt fündig wird, der kann sogar einiges an Geld sparen: Während die Ikonen von Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe im Regelfall einen erheblichen Aufpreis zum Listenpreis aufweisen, kann man mit Modellen anderer Hersteller sogar saftige Rabatte absahnen. In diesem Beitrag zeigt unsere Redaktion daher eine kleine Auswahl an echten Luxusuhren-Geheimtipps, die jeder Sammler zumindest kennen sollte.

IWC Big Pilot Ref. 5004

Die IWC Big Pilot gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Pilotenuhren überhaupt. Das Modell steht in der Tradition der berühmten Fliegeruhren des 2. Weltkriegs, die unter anderem auch von IWC Schaffhausen an die deutsche Luftwaffe geliefert wurden. Das in den frühen 2000er Jahren neu vorgestellte Modell der „großen Fliegeruhr“ misst 46 mm ohne die große Diamantkrone im Durchmesser, verfügt über ein Datum, eine Zentralsekunde und eine stolze Gangautonomie von 7 Tagen. Tatsächlich sind es sogar 8 Tage, allerdings steht der letzte Tag nur als Grundspannung zur Verfügung, damit die Uhr beim Aufziehen sofort anläuft.

Die Referenz IW5004 ist die optimale Wahl für Sammler, die ein nahezu perfektes Preis/Leistungs-Verhältnis suchen. Das auf einem ETA 7750 basierende Kaliber von IWC ist präzise, robust und langlebig. Die Verarbeitung der Uhr ist ausgezeichnet und die historische Relevanz der Uhr ist kaum zu leugnen. Für rund 7.000 Euro erhält man heute ein solches Modell im Topzustand inklusive Full Set. Da kann man kaum eine bessere Wahl treffen. Kleiner Wermutstropfen: Der große Durchmesser und die Bauhöhe sorgen dafür, dass dünne Handgelenke nur schwer mit diesem Zeitmesser zurechtkommen.

Breitling Navitimer World A24322

Die Breitling Navitimer gehört zu den absoluten Ikonen der mechanischen Uhren. Kaum jemand hat noch nie eine solche Uhr gesehen und die allermeisten Uhrensammler dürften an einem Punkt ihres Lebens mal eine Navitimer in der eigenen Sammlung besessen haben. Die reguläre Navitimer mit einem Durchmesser von meist 41 mm (es existieren unheimlich viele verschiedene Referenzen der klassischen Breitling Navitimer) macht immer eine gute Figur und ist preislich attraktiv. Der wahre Geheimtipp ist aber das Modell „Navitimer World“ mit zusätzlicher GMT Funktion.

Aktuell gibt es die Breitling Navitimer World nicht mehr neu zu kaufen. Die Preise für gebrauchte Modelle bewegen sich bei 4.000 bis 5.000 Euro – dafür bekommt man eine Uhr mit 46 mm Durchmesser, Chronograph, Datum, GMT-Funktion und Rechenschieber-Lünette. Das Uhrwerk nennt sich „Breitling Kaliber 24“, das jedoch ein minimal modifiziertes ETA Valjoux 7754 ist. Das mag für Manufaktur-Fetischisten ein Abzug sein, allerdings sind die Wartungskosten für ein solches ETA Uhrwerk deutlich humaner als beim Breitling Manufakturwerk „Breitling 01“ mit Säulenradsteuerung.

Am Lederarmband ist die Uhr deutlich günstiger, die beste Figur macht dieses Modell aber am typischen Breitling Metallarmband. Das hohe Gewicht, die massigen Abmessungen und die nur 3 bar betragende Wasserdichtigkeit dürfen Käufer dieser Uhr nicht stören – man bekommt hier für den schmalen Taler eine absolute Klassikeruhr, die an historischer Bedeutung kaum zu übertreffen ist und deren Preis/Leistungs-Verhältnis ihresgleichen sucht.

Zenith El Primero Chronomaster 410

Von Zenith stammt bekanntlich das erste Automatik-Chronographenwerk der Welt: das El Primero Uhrwerk. Die Serie der Uhren mit diesem 1969 eingeführten Kaliber reicht bis heute – wobei insbesondere in den frühen 2000er Jahren mit den Chronomaster Modellen und Kaliber Zenith El Primero 410 einige der schönsten und klassischsten Armbanduhren der Geschichte geschaffen wurden. Die Zenith Chronomaster 410 bietet neben dem Schaltrad-Chronographen eine Mondphase, Datum, Wochentag und Monat (also ein sogenanntes Vollkalendarium) und das ganze auch noch mit Chronometer-Zertifizierung.

Die 40 mm Durchmesser der Uhr machen sie zum perfekten Begleiter für Herren und Damen gleichermaßen, wobei die Uhr am Lederarmband sogar fast noch etwas besser aussieht als beim wirklich äußerst seltenen Metallarmband. Modelle im Full Set gibt es aktuell für knapp unter 5.000 Euro. Für diesen Betrag erhält man dann ein Stück Uhrengeschichte im Look einer Patek Philippe Grande Complication, die nicht nur extrem gut aussieht, sondern bei diesem Preisniveau auch einigermaßen wertstabil sein dürfte. Wer sich für Zenith Uhren begeistern kann, der sollte hier auf jeden Fall zuschlagen.

Tudor Black Bay 58

Die Marke Tudor wurde lange Zeit als die kleine Schwester von Rolex gesehen, als die „Rolex des kleinen Mannes“. Tatsächlich ist Tudor mit der Black Bay 58 aber vor wenigen Jahren ein absoluter Knaller geglückt! Mit diesem Modell konnte sich der Hersteller endgültig als eigene Marke etablieren, die aus dem Schatten der Konzernmutter heraustritt. Die knapp unter 40 mm im Durchmesser, das angenehm zu tragende Metallarmband und die gute Ablesbarkeit des blauen Zifferblatts mit Snowflake-Stundenzeiger machen aus der Black Bay 58 (oft auch nur BB58 abgekürzt) einen modernen Klassiker.

Das beste an dieser Uhr ist aber nicht die Bedeutung für die Uhrenmarke Tudor, die gute Verarbeitung oder das individuelle Design – sondern das fast schon lächerlich gute Preis/Leistungs-Verhältnis. Für rund 3.000 bis 3.500 ist die Tudor Black Bay 58 aktuell zu haben, wobei auch nicht davon auszugehen ist, dass die Preise von diesem Niveau aus noch weiter fallen dürften. Für nur wenige hundert Euro mehr bekommt man zudem auch die Black Bay GMT – eine klassische Tudor mit Snowflake-Zeigern, Pepsi-Lünette und Manufakturwerk.

Fazit: Luxusuhren müssen nicht teuer sein

Wer eine Luxusuhr nur anhand ihres Preises definiert, der wird schnell feststellen, dass eine Luxusuhr auch dann luxuriös sein kann, wenn sie kein halbes Vermögen kostet. Wer weniger als 2.000 oder 3.000 Euro ausgeben möchte, der wird jedoch auch auf dem Gebrauchtmarkt im Nobelbereich kaum fündig werden – abgesehen von mehr oder weniger abgerockten Modellen einer Omega Speedmaster Automatic oder vergleichbaren Uhren. Andererseits bekommt man für wenig mehr bereits die uhrmacherischen Klassiker der letzten 25 Jahre in absolutem Topzustand und im Full Set.

Wer alleine die Modell in diesem Beitrag betrachtet, muss erkennen: Die ikonischen Klassiker der Uhrenwelt kosten gebraucht oft keine 5.000 Euro. Wer alle vier Uhren in dieser exemplarischen Auflistung kauft, bezahlt dafür unterm Strich rund 18.000 bis 20.000 Euro. Der Wert dieser Uhrensammlung ist dann aber nicht nur erwartungsgemäß recht stabil, sondern es gibt auch Potential nach oben. Gleichwohl sollte eine Uhr nie rein als Geld-, bzw. Wertanlage gekauft werden, sondern zum Tragen.

Die Uhren-Geheimtipps im Luxusbereich sind praktisch beliebig fortsetzbar. Ob es nun noch eine Omega Seamaster Professional, eine Panerai Radiomir mit dreistelliger Referenz oder eine Eterna-Matic mit Vollkalender sein soll: Man muss nur die Augen offen halten, um qualitativ hochwertige Luxusuhren für vergleichsweise wenig Geld zu finden.

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